PROJEKTARBEIT

Zurzeit arbeite ich an diversen Projekten, meist mit Bezug auf
das Thema Nachhaltigkeit und sozialökologische Transformation. Gleichzeitig bin ich als Tauchlehrerin tätig, organisiere Schnuppereinheiten, Trainings und Ausbildungskurse.

Transformation von Organisationen und Räumen

Seit 2017 arbeite ich an diversen Projekten mit Nachhaltigkeitsfokus, zu Postwachstum, zur sozialen Ökonomie, zur unternehmerischer Verantwortung und zum organisatorischen Wandel. Es geht dabei darum, Möglichkeiten einer nachhaltigen Transformation von Organisationen und Räumen, von Wirtschaft und Gesellschaft aufzeigen, anzustoßen und bestenfalls erfolgreich voranzutreiben. 

Welche alternativen Wirtschafts- und Gemeinschaftsformen für kleine Realitäten im ländlichen Raum gibt es? Was hat Unternehmensdemokratie mit einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung zu tun? Wie kann man den Tourismus ökologisch nachhaltiger gestalten? Wie kann das Handwerk ökologisch und sozial nachhaltiger werden? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftige ich mich im Rahmen meiner Tätigkeiten.

Aktuelles

Beyond Growth Konferenz im EU Parlament

Vom 15. zum 17. Mai tagten Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft drei Tage lang im Europäischen Parlament in Brüssel, um über alternative Perspektiven für eine zukunftsfähige Wirtschaft in Zeiten der multiplen Krise, allen voran der Klimakrise, zu diskutieren. Ich war dabei! Mehr dazu hier.

Podcast-Folge in der Reihe „wenden…svoltare“ von Anita Rossi

 Hier der Link zum Nachhören:

 

Auswahl an Projekten

Stilfs – Resilienz erzählen (2023-2026)

Stilfs ist jene Gemeinde Südtirols, welche im Rahmen des Nationalen Konjunktur- und Resilienzplans (ital. PNRR) in den Genuss von 20 Mio. Euro kommt. Übergeordnetes Ziel des Förderprogramms „M1C3 – Investition 2.1 Attraktivität der Dörfer – Linie A“ ist es, strukturschwache und abwanderungsgefährdete Ortschaften kulturell, sozial und wirtschaftlich wiederzubeleben bzw. zu stärken. Im Projekt „Stilfs – Resilienz erzählen” geht es darum, das Dorf von der Zukunft her zu denken, dadurch resilienter zu machen, indem die Gemeinschaft gestärkt und das Dorf für zukünftige sozial-ökologische Herausforderungen gewappnet wird.

Um dieses Ziel zu erreichen wurden 26 Maßnahmen im Bereich Kultur, Wohnen, Mobilität, Landwirtschaft und Handwerk definiert. Nun geht es darum, das Projekt mittels partizipativem Prozess gemeinsam mit der Bevölkerung und Projektpartnern umzusetzen. Ich darf die Gemeinde Stilfs bei diesem Vorhaben unterstüzten, insbesondere in den Bereichen der strategisch-inhaltlichen Weiterentwicklung und Umsetzung des Projektes, der Partizipation und Kommunikation.

Reflexionsworkshop zum Thema „Kultur als Motor der sozial-ökologischen Transformation“ (2023)

Welche Art von Kulturpolitik, -arbeit und -förderung werden in Zeiten des Umbruchs benötigt, um den durch die Vielfachkrise entstandenen Bruch in der Gesellschaft zu mindern und zu einer zukunftsfähigen Entwicklung eines Territoriums beizutragen? Als Teil von LIA Collective hatte ich erst kürzlich die Gelegenheit für die Abteilung Deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen einen Reflexionsworkshop zum Thema “Kultur als Motor der sozial-ökologischen Transformation” abzuhalten.

Eine gemeinsame Erkenntnis aus der gemeinsamen Zukunftswerkstatt war: Kultur ist alles Mensch Gemachte. Wollen wir Veränderung, braucht es einen bewusst geförderten kulturellen Wandel, damit eine “kollektive Umprogrammierung” gelingen kann. Sei es zur Stärkung der Gemeinschaft, der Bewältigung großer sozioökonomischen und ökologischer Herausforderungen sowie der Schaffung fiktiver Protopias und realer Alternativen.

Vision Der Waldhof (2023-2026)

Die touristische Lage Südtirols hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Aus dem ursprünglichen Sehnsuchtsort weniger Bergbegeisterter(Innen?) ist eine Destination geworden, die phasenweise und an bestimmten Orten vom Phänomen Overtourism betroffen ist. Nun sieht sich der Tourismussektor, und somit die Tourismusbetriebe, mit der großen Herausforderung konfrontiert, eine ehrlich nachhaltige Richtung einzuschlagen, nicht nur um den sich zunehmend veränderten Kundenansprüchen gerecht zu werden und somit ihr Fortbestehen zu sichern, sondern ebenso um großen Herausforderungen, wie etwa dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit sowie der ökosozialen Raumentwicklung Rechnung zu tragen.

Im Rahmen des Projektes „Vision Der Waldhof“ geht es LIA Collective darum, die Familie Mahlknecht dabei zu unterstützen, ihren Hotelkomplex im Dorf Völlan planerisch-strukturell sowie strategisch weiterzuentwickeln. Oberstes Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, mit dem Sich die nachkommende Hoteliers-Generation identifizieren kann, der der Region etwas zurückgibt und zugleich Teil der Lösung im Kampf gegen Klimawandel und Ressourcenverbrauch ist. Es werden innovative Ansätze entwickelt, etwa im Bereich der Lebensmittelproduktion und -beschaffung, Energieversorgung, Raumentwicklung, Mitarbeiterführung und Bewusstseinsbildung der Gäste.

Rethinking Economies and Societies (2019–2022)

Vor dem Hintergrund aktueller sozialökologischer Herausforderungen untersucht das Projekt »Rethinking Economies and Societies« tiefgreifende Transformationsprozesse auf Makro- (Gesellschaft, Wirtschaft), Meso- (Organisationen) und Mikroebene (Individuen). Konkret werden Themen wie soziale und ökonomische (Un)Gleichheiten, zukunftsorientierte Stadt- und Raumplanung und nachhaltiges Finanzwesen behandelt.

Tiny FOP MOB – ein rollendes Reallabor aus Holz und Hanf reist durch den Vinschgau (2020–2022)

Das Forschungsprojekt »Tiny FOP MOB«, das kleine FOrschungs- und Praxis-MOBil, ist Bauprojekt sowie Bildungs- und Forschungsinitiative in einem. Es soll Menschen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit anspornen. Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 finanzierte Projekt umfasst die Planung, den Bau und die tatsächliche Nutzung eines CO2-negativen Reallabors auf Rädern – als Raum für den Austausch zwischen Forschung und Praxis. 

Es zeigt anschaulich, wie der Bausektor in engem Austausch mit der Wissenschaft zu einem ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt und somit zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Der Prototyp soll Raum für die Entwicklung innovativer Lösungen und Ideen sowie transdisziplinäre Verbindungen zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Wissenschaft und Handwerk, Praxis und Theorie schaffen.

Denkanstoß Covid-19: Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol 2030+ (2020)

Krisen die über einen längeren Zeitraum andauern werden gemeinhin als Störungen sozialer, politischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Systeme betrachtet. Gleichzeitig gelten Krisen allerdings auch als Chance für eine Neuausrichtung. Auch die Covid-19-Krise zeichnet sich durch diese Ambivalenz aus. Um diese Krise und ihre zahlreichen Herausforderungen im Sinne einer Chance zu nutzen, ist eine antizipative Auseinandersetzung mit der Zukunft unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung.  

Vorrangiges Ziel dieses Projektes bestand deshalb darin, vier plausible Zukunftsszenarien für die Autonome Provinz Bozen-Südtirol aufzuzeigen, entsprechende Entwicklungspfade abzuleiten und originelle Impulse für eine zukünftige Ausrichtung Südtirols zu bieten.

FuturCRAFT – Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation (2019–2022)

Ziel des Projekts »FuturCRAFT – Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation« ist es, mögliche Zukunftsszenarien der Berufsbilder im Handwerk zu definieren und greifbar darzustellen. Dank dieser Szenarien soll ein Grundverständnis für die zukünftige Entwicklung der Handwerksberufe geschaffen werden und konkret aufgezeigt werden, wie sich Mitarbeiter*innen für die digitale Arbeitswelt qualifizieren können. 

Das Projekt soll die Basis schaffen, damit sich Handwerksbetriebe in den Projektregionen aktiv in die Gestaltung von Handwerk 4.0 in ihrem Unternehmen einbringen und sie Mitarbeiter*innen für die digitale Arbeitswelt qualifizieren. Das Projekt FuturCRAFT wird im Rahmen des EU-Projektes Interreg V-A Italia-Österreich 2014-2020 finanziert.

INSTO Die Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol (2019–2022)

Die Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol (STOST) gehört zum Internationalen Netzwerk der Beobachtungsstellen für Nachhaltigen Tourismus (INSTO) der Welttourismusorganisation (UNWTO), einem Netzwerk aus Organisationen zur Beobachtung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Tourismus auf regionaler Ebene.

Die Initiative basiert auf dem langjährigen Engagement der UNWTO für nachhaltiges und resilientes Wachstum der Branche durch Messung und Monitoring, mit dem Ziel, faktengestütztes Tourismusmanagement zu unterstützen.

Auf dem Weg in eine Postwachstumsökonomie und -gesellschaft: Nachhaltigkeit und Wachstum aus der Unternehmensperspektive (2018–2019)

Bis heute gilt Wirtschaftswachstum als zentrale Strategie, um Ungleichheiten zu bekämpfen und Umweltprobleme zu lösen. Gleichzeitig hat sich herausgestellt, dass trotz stetigen Wachstums weder Ungleichheitsverhältnisse verschwunden sind noch bedrohliche Umweltprobleme, wie etwa der Klimawandel, bewältigt werden konnten. Um das Wirtschaften und das Leben speziell in fortgeschrittenen Nationen des globalen Nordens nachhaltiger zu gestalten, müssen sich Produktions- und Konsummuster tiefgreifend verändern, unser Lebensstil neu gedacht, gesellschaftliches Zusammenleben und unsere Einkommens- und Lebensgrundlage neu gestaltet werden.

Treiber und Getriebene einer nicht-nachhaltigen Entwicklung sind die Unternehmen. Im Rahmen dieses Projektes wurde untersucht, welches Verständnis unter KMU der Südtiroler Handwerksbranche für Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften vorherrscht und welcher Stellenwert Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensstrategie zugeschrieben wird.

Auswahl an Publikationen

Habicher, D., Gigante, S., Kofler, I. et al. (2022). Projektbericht Tiny FOP MOB – Ein rollendes Reallabor aus Holz und Hanf reist durch den Vinschgau. Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten gemeinsam an nachhaltigen Lösungen. Bozen: Eurac Research.

Pechlaner, H., Innerhofer, E., Gruber, M., Scuttari, A., Walder, M., Habicher, D., Gigante, S., Volgger, M., Corradini, P., Laner, P., von der Gracht, H. (2022). Ambition Lebensraum Südtirol. Auf dem Weg zu einer neuen Tourismuskultur. Landestourismusentwicklungskonzept 2030+. Bozen: Eurac Research.

Erschbamer, G., Habicher, D., Pechlaner, H., & Corradini, P. (2021). Nachhaltige Lebensraum- und Destinationsentwicklung im Alpenraum: Einblicke in die Südtiroler Fallbeispiele Villnöß und Gadertal. Eurac Research, Bozen.

Habicher, D. (2020). Revise Globalization from a Postgrowth Perspective. In: Re-Globalization, Vol. 13, Issue 40.

Habicher, D. (2020). Besinnliche Coronazeit: Die Lehre von Oikos als Chance für Mensch und Natur. In: Covid-19 and Beyond Blog. Eurac Research, Bozen.

Habicher, D (2020). Die weiße Wand: Über neuen Freiraum und Krisenfestigkeit im Südtiroler Handwerk. In: Covid-19 and Beyond Blog. Eurac Research, Bozen.

Pechlaner, H., Habicher, D., Innerhofer, E. (2021). Transformation und Wachstum. Alternative Formen des Zusammenspiels von Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Gabler.

Scuttari, A., Isetti, G., & Habicher D. (2019). Visitor management in world heritage sites: Does overtourism-driven traffic management affect tourist targets, behaviour and satisfaction? The case of the Dolomites UNESCO World Heritage Site, Italy. In: Overtourism. Edition1st Edition. Routledge.

Anna Scuttari, A., Isetti, G., Habicher, D., Ferraretto, V., & Marcher, A. (2019.) #DOLOMITESVIVES Vivere un’esperienza naturale sulle Dolomiti. Eurac Research, Bolzano.

Scuttari, A., Marcher, A., Pechlaner, H., Habicher, D., Vanzi, G. (2018). Sustainable mobility initiatives in mountain destinations: observation, mobile and visual methodologies to monitor traffic management measures in the Dolomites’ passes (Italy).

Pechlaner, H., Volgger, M., Demetz, M., Scuttari, A., Innerhofer, E., Lun, L-M., Erschbamer, G., Bassani, R., Ravazzoli, E., Maier, R., & Habicher, D. (2017). Zukunft Tourismus Südtirol 2030. Eurac Research, Bozen.